Eingabe gegen und Analyse der französischen Gesetzgebung für streunende Tiere
Eingabe
Zu Händen von Herrn Stéphane Le Foll, Ministre de l'Agriculture et de
l'Agroalimentaire.
Wir bitten Sie, für das Wohlbefinden der streunenden Tiere in folgender Hinsicht zu sorgen:
darauf hinzuweisen, dass die Tiere, die sich im Zwinger für streunende Tiere in kleinen Gemeinden, nicht gesetzwidrig eingeschläfert werden ohne einen schriftlichen Bescheid eines Tierarzt über diese Notwendigkeit;
das Flurrecht so zu verändern, dass es dem Zwingerhäter ermöglicht wird, Tiere an Stiftungen und Tierschutzverein abzutreten auch, wenn diese nicht über einen Tierhort verfügen;
zu prüfen, dass die Zwinger normgerecht für das Wohlbefinden der Tiere ausgestattet sind und so geführt werden, dass die die dort beherbergten Tiere gesund bleiben.
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Warum diese Eingabe?
Frankreich
zieht Millionen von Touristen durch seine wunderschoenen Landschaft,
seine weltberühmte gastronomische Küche und seine faszinierende
Kultur an. Aber wissen Sie als Tourist wirklich wie dieses Zentum der
europäischen Kulture mit seinen Tieren umgeht? Wahrscheinlich nicht
!
Was
Schutz und Pflege der streunenden Tiere angeht, ist es um Frankreich
schlecht bestellt. Es gibt keine Vorschriften über die Zucht von
Haustieren. Ergebnis: es gibt zu viele.
Tätowierung oder Microchipping von über 4 Monate alten Hunden und Katzen, die ihren Besitzer wechseln, ist Pflicht, aber sehr wenige Eigentümer tuen es. Da es kaum Kontrollen gibt, ist das Risiko geschnappt zu werden gering. Viele sehen nur Nachteile darin, dass ihr Tier identifiziert werden kann: sollte es Schaden anrichten oder einen Unfall verursachen, können sie dafür zur Verantwortung gezogen werden. Es ist teuer und das Risiko, dass die Katze nicht wiederkommet, weil sie überfahren oder von einem Jäger erschossen wurde, ist gross. Auch wenn die Last eines jungen Hundes zu schwer wird und man ihn gern einem Tierheim überlassen würde, wird man wahrscheinlich herausfinden, dass sie nicht daran interessiert sind, einen neuen Schuetzling aufzunehmen. Wenn man ihn loswerden will und ihn irgendwo auf dem Lande aussetzt, damit jemand anders für ihn sorgt, ist dies nicht moeglich, wenn er identifiziert werden kann.
Ausgesetzte oder verlorene Tiere enden in einem von den 500 Gemeindezwingern. In Frankreich nennt man dies eine „fourrière“. Diese „fourrières“ sind oft in einem mitleiderregenden Zustand. Die Käfige werden oft nicht täglich gereinigt, die Tiere sind ohne Schutz gegen extreme Hitze oder Frost. Die Käfige sind oft zu klein und in einem miserablen Zustand und die Tiere werden kaum spazieren geführt oder aber beachtet. Sie können eine „fourrière“ auf einer kurzen Video am Ende dieser Seite sehen.
Nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Zeit von 8 Arbeitstagen kann das Tier einer Tierschutzorganisation übergeben und zur Adoption freigeben werden. Aber nur zu Organisationen, die über einen offiziell anerkannten Hort verfügen und die meistens überfuellt sind. So entschliessen sich die meisten Gemeinden systematisch zur Einschläferung.
Schätzungsweise mehr als 50.000 Tiere werden jedes Jahr eingeschläfert, ob sie nun jung, gesund, liebevoll und anhänglich sind oder nicht. Obwohl das Gesetz vorschreibt, dass ein Tier nur eingeschläfert werden kann, wenn es dafür einen triftigen Grund gibt so wie Krankheit, schwieriges/gefährliches Benehmen und auch nur auf Anraten eines qualifizierten Tierarztes.
50.000
Tiere pro Jahr, das ist eine ganze Menge ! Dies ist ein heikles Thema
für viele Politiker, ein Thema, über das keiner gerne spricht, ein
Tabou !
Wir, NALA 85480, möchten dieses Tabou brechen. Wir sind eine junge Organisation in Westfrankreich, die sich Tierschutz und –Pflege zur Aufgabe gemacht hat. Helfen Sie uns und Frankreichs streunenden Tieren, den Minister davon zu überzeugen, dass es wirklich Zeit ist, dass sich die Dinge ändern.